Spreewald

Spreewald
Spree|wald, der; -[e]s:
von vielen Flussarmen der Spree durchzogene Niederung in der Lausitz.

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Spreewald,
 
sorbisch Błota ['bu̯ɔta], Landschaft in der Niederlausitz, Brandenburg, eine bis 16 km breite und etwa 55 km lange, von der mittleren Spree in vielen Flussarmen (Fließe) durchflossene Niederung in der Niederlausitz. Der Spreewald entstand nach der letzten Eiszeit, als sich die Spree auf ihrem eigenen periglazialen Schwemmkegel im Glogau-Baruther Urstromtal in viele Flussarme aufspaltete und außerdem die Verengung des Tals nördlich von Lübben/Spreewald zur Erhöhung des Grundwasserspiegels und damit zu regelmäßigen, nur langsam abfließenden Hochwassern, heute durch Speicherbecken zum Teil zurückgehalten (Spree), führte. Das Gebiet vermoorte, und es entstand ein Erlenbruchwald; hochwasserfrei blieben die Talsandterrassen und die höheren Teile des Schwemmkegels (Kaupen). Seit dem 18. Jahrhundert wurden Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt. Der Spreewald wird durch die Lübbener Schwelle in Ober- und Unterspreewald gegliedert. Der heute weithin gerodete Oberspreewald (etwa von Cottbus bis Lübben/Spreewald) wird überwiegend als Dauergrünland sowie für den Gemüse- (Gurken, Meerrettich, Zwiebeln, Kürbis, Rhabarber) und Obstbau genutzt. Der kleinere, waldreiche Unterspreewald (etwa von Lübben/Spreewald bis zum Neuendorfer See) ist weniger feucht; seine Bruchwaldgebiete wurden besonders stark entwässert und tragen heute schon teilweise Hochwald; mosaikartig werden sie von Grünland- und Ackerflächen unterbrochen. Wichtiges Verkehrs- und Transportmittel auf dem insgesamt 970 km langen Gewässernetz (viele Kanäle) ist der Kahn, seine Bedeutung nahm aber durch den Bau schmaler Brücken und befestigter Wege (seit 1922) ab. Der Spreewald ist ein bedeutender Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr (Kahnfahrten, Spreewaldmuseum und Freilichtmuseum in Lübbenau/Spreewald). Von der UNESCO wurde er 1991 als Biosphärenreservat (485 km2; Bruch- und Auenwaldflora) anerkannt. - Der im frühen Mittelalter zum slawischen Siedlungsgebiet zählende Spreewald geriet im 10. Jahrhundert unter deutscher Herrschaft, doch wurde er weitgehend von Kolonisten gemieden, sodass sich das Volkstum der Sorben bis in die Gegenwart erhalten konnte.
 

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Spree|wald, der; -[e]s: von vielen Flussarmen der Spree durchzogene Niederung in der Lausitz.

Universal-Lexikon. 2012.

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